Montag, 13. November 2006

Federlos.

pfau

Ich habe eine schlechte Angewohnheit: beim Arbeiten am Schreibtisch stütze ich oft den linken Ellenbogen auf, und zwar nicht nur hin und wieder, sondern oft und lange und das auch schon seit Jahren. Irgendwann ist mir der ganze Arm eingeschlafen, und nicht mehr richtig "wach" geworden, so dass ich hektisch zum Betriebsarzt gelaufen bin. Von da aus ging es gleich weiter zum Orthopäden, der mir einige Tage Schonung verordnete und mich zum Neurologen weiterschickte. Der wiederum stellte fest, dass die Nerven noch intakt sind - ich war also beruhigt, habe eine Zeit lang aufgepasst, und bin dann doch wieder in die alte Gewohnheit verfallen. Die "Nebenwirkungen" habe ich irgendwie hingenommen, im Flugzeug kann ich den Arm nicht mehr auf die Lehne legen, und der kleine Finger und der Ringfinger sind sehr kälteempfindlich - damit kann man leben. In letzter Zeit ist es aber unangenehmer geworden, und was mich nun beginnt deutlich zu stören, ist dass ich nicht mehr mühelos stricken kann. Ein paar Reihen abends sind ok, danach schmerzen Unterarm und Handgelenk. Also lasse ich es oft ganz und nutze die Zeit für andere Dinge. Gestern nachmittag war ich mit Leo im Tierpark. Eines der ersten Tiere, die wir sahen, war der Pfau oben, der uns über den Weg lief. Im fehlten die langen Schwanzfedern, aber sein Brustfederkleid leuchtete in allerschönstem Pfauenblau, und seine Haltung war majestätisch, als wüsste er nichts von der fehlenden Pracht.

kathy01

Viel zu zeigen habe ich im Moment natürlich nicht. Trotzdem gibt es einen Ausschnitt aus meinem aktuellen Hauptprojekt - Anna und Steph werden es vielleicht erkennen. Es ist Kathy, ein langer Cardigan von Kim Hargreaves aus der Cork Collection. Das Garn lag schon so lang in meinem Vorrat, und das Modell gefiel mir ebenso lange, aber irgendetwas kam immer dazwischen und anfangs wollte ich mich auch an die Zöpfe nicht so richtig heranwagen. Wieder einmal ein Vorurteil, denn sie sind denkbar einfach zu stricken, und mit ein bisschen Glück kann ich mich hoffentlich noch in diesem Winter in die Jacke einkuscheln. Sehr angetan bin ich erneut von Cork - schade, dass Rowan das Garn aus dem Programm genommen hat - es verstrickt sich schön, und es ist wunderbar leicht.
stricky (Gast) - 13. Nov, 15:32

fein sieht das aus! für "ein paar reihen am abend" am abend ist das aber ein schönes stück arbeit!
das hört sich aber gar nicht gut an....!!!
lg, sab

Jinx (Gast) - 13. Nov, 20:42

Klasse...

Das Muster sieht sehr edel und raffiniert aus. Die Jacke wird sicher sehr schön.
Ich habe auch schon festgestellt, das Zöpfe halb so wild sind wie sie aussehen...

Ich hatte auch ein ähnliches Problem mit dem Arm. Interessanterweise hat es sich durchs Stricken stark gebessert. :)

Viele Grüße
Jinx

eva (Gast) - 13. Nov, 21:38

Och

das hört sich nicht gut an... wie wäre es mal mit einem Besuch beim Ostheopathen?? Die helfen meist dann noch, wenn andere nicht mehr weiter wissen..betrachten Dich ganzheitlich...hat mich von meinen Schwangerschafts-Ischiasbeschwerden befreit, obwohl immer gesagt wird "Das ist halt so, kann man eh nix machen!" etc pp. Von wegen ;o)
Wäre doch schade, wenn Du nicht mehr so herrliche Strickereien zeigen könntest!!
LG Eva

Steph (Gast) - 13. Nov, 23:44

Oh wie schoen das Du die Jacke strickst, sie traegt sich wunderbar und ist so kuschelig, das ich sie am liebsten jeden Tag anziehen wuerde!

caroline (Gast) - 14. Nov, 09:56

hi dana dasselbe problem habe ich auch aber rechts und es rührt bei mir daher, dass sich im nacken (bedingt durch die bildschirmarbeit, vielleicht auch nicht mehr bloggen????) irgendwelche nerven ver- bzw. einklemmen und das zieht dann runter bis zur hand und den fingern. darauf habe ich meinen arbeitsplatz neu umgestaltet, alltägliche bewegungsabläufe spiegelverkeht verrichtet, dass ging schon soweit das ich angefangen habe mit links zu schreiben und meine maus liegt seitdem sowieso links und gehe viel rückenschwimmen.
lg, caroline

Jutta (Gast) - 15. Nov, 06:04

Hallo Dana,
Ich bin Strickerin und Physiotherapeutin und muß dringend meinen Senf dazugeben (Berufskrankheit):
Jeder Nerv verläuft in einer bindegewebigen Scheide, in der er frei beweglich sein sollte, wodurch er für Bewegungen genügend Spielraum besitzt. Wenn der Nerv andauernd, vor allem an einer Stelle (Ellenbogen beim Aufstützen), gereizt wird, können dort wiederholte kleine Entzündungen auftreten, die dazu führen, daß die bindegewebige Scheide "fibrosiert", d.h. mit dem Nervengewebe "verbackt". Der Nerv kann sich nicht mehr frei in der Scheide bewegen, vor allem, wenn er unter Dehnung gerät (durchaus denkbar während des Strickens). Er wird an dieser Stelle besonders gestresst und sendet Irritations- uns Schmerzsignale. Der Nerv selbst ist aber intakt (wie Du beschreibst, gibt der Neurologe in dieser Hinsicht Entwarnung).
Die gute Nachricht: Sollte es das sein, so kann ein Kollege von mir das in wenigen Sitzungen behandeln (und mit wenigen Handgriffen diagnostizieren). Die Schlechte: Wenn es wirklich geholfen hat, mußt Du Deine Gewohnheiten umstellen und zusätzlich das Nervensystem selbständig regelmäßig dehnen (Yoga wäre dafür klasse).
Ich würde Dir raten, es einmal damit (wir nennen das "Mobilisation des Nervensystems") zu probieren.
Viele Grüße und gute Besserung,
Jutta

SaltoMortale (Gast) - 15. Nov, 18:17

Es gibt am Ellenbogen einen Nerven, der sehr ungeschützt verläuft. Er versorgt das Gebiet in der Nähe des kleinen Fingers (wie Du durch die Kälteempfindlichkeit schon gemerkt hast). Den Nerven kennt übrigens jeder, wenn man mit ihm anstößt, gibt es Schmerzen und ein Kribbelgefühl im Unterarm bis zum kleinen Finger - ich glaube, manche Menschen nennen es "Musikantenknochen". Durch das Aufstützen kannst du ihn reizen.
Je mehr du ihn beleidigst, um so länger braucht er zur Regeneration. Durch längeren Druck kann er auch irgendwann Schaden nehmen.
Als Therapie rate ich Dir, den Ellenbogen so zu bandagieren, daß Du ihn nicht mehr Aufstützen kannst. Dann sollte sich der Nerv wieder erholen, wenn er noch in Ordnung ist.
Stricken: Ja, aber nicht lange und nicht zu schnell; aufhören, wenn es schmerzt. (Ein gutes Buch zu lesen ist auch schön...)

Wenn es nicht besser wird: Ab zum Neurologen, nicht selbst herumexperimentieren!
Ich bin übrigens Medizinstudentin.

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