Hallo Dana,
Ich bin Strickerin und Physiotherapeutin und muß dringend meinen Senf dazugeben (Berufskrankheit):
Jeder Nerv verläuft in einer bindegewebigen Scheide, in der er frei beweglich sein sollte, wodurch er für Bewegungen genügend Spielraum besitzt. Wenn der Nerv andauernd, vor allem an einer Stelle (Ellenbogen beim Aufstützen), gereizt wird, können dort wiederholte kleine Entzündungen auftreten, die dazu führen, daß die bindegewebige Scheide "fibrosiert", d.h. mit dem Nervengewebe "verbackt". Der Nerv kann sich nicht mehr frei in der Scheide bewegen, vor allem, wenn er unter Dehnung gerät (durchaus denkbar während des Strickens). Er wird an dieser Stelle besonders gestresst und sendet Irritations- uns Schmerzsignale. Der Nerv selbst ist aber intakt (wie Du beschreibst, gibt der Neurologe in dieser Hinsicht Entwarnung).
Die gute Nachricht: Sollte es das sein, so kann ein Kollege von mir das in wenigen Sitzungen behandeln (und mit wenigen Handgriffen diagnostizieren). Die Schlechte: Wenn es wirklich geholfen hat, mußt Du Deine Gewohnheiten umstellen und zusätzlich das Nervensystem selbständig regelmäßig dehnen (Yoga wäre dafür klasse).
Ich würde Dir raten, es einmal damit (wir nennen das "Mobilisation des Nervensystems") zu probieren.
Viele Grüße und gute Besserung,
Jutta
SaltoMortale (Gast) - 15. Nov, 18:17
Es gibt am Ellenbogen einen Nerven, der sehr ungeschützt verläuft. Er versorgt das Gebiet in der Nähe des kleinen Fingers (wie Du durch die Kälteempfindlichkeit schon gemerkt hast). Den Nerven kennt übrigens jeder, wenn man mit ihm anstößt, gibt es Schmerzen und ein Kribbelgefühl im Unterarm bis zum kleinen Finger - ich glaube, manche Menschen nennen es "Musikantenknochen". Durch das Aufstützen kannst du ihn reizen.
Je mehr du ihn beleidigst, um so länger braucht er zur Regeneration. Durch längeren Druck kann er auch irgendwann Schaden nehmen.
Als Therapie rate ich Dir, den Ellenbogen so zu bandagieren, daß Du ihn nicht mehr Aufstützen kannst. Dann sollte sich der Nerv wieder erholen, wenn er noch in Ordnung ist.
Stricken: Ja, aber nicht lange und nicht zu schnell; aufhören, wenn es schmerzt. (Ein gutes Buch zu lesen ist auch schön...)
Wenn es nicht besser wird: Ab zum Neurologen, nicht selbst herumexperimentieren!
Ich bin übrigens Medizinstudentin.
Ich bin Strickerin und Physiotherapeutin und muß dringend meinen Senf dazugeben (Berufskrankheit):
Jeder Nerv verläuft in einer bindegewebigen Scheide, in der er frei beweglich sein sollte, wodurch er für Bewegungen genügend Spielraum besitzt. Wenn der Nerv andauernd, vor allem an einer Stelle (Ellenbogen beim Aufstützen), gereizt wird, können dort wiederholte kleine Entzündungen auftreten, die dazu führen, daß die bindegewebige Scheide "fibrosiert", d.h. mit dem Nervengewebe "verbackt". Der Nerv kann sich nicht mehr frei in der Scheide bewegen, vor allem, wenn er unter Dehnung gerät (durchaus denkbar während des Strickens). Er wird an dieser Stelle besonders gestresst und sendet Irritations- uns Schmerzsignale. Der Nerv selbst ist aber intakt (wie Du beschreibst, gibt der Neurologe in dieser Hinsicht Entwarnung).
Die gute Nachricht: Sollte es das sein, so kann ein Kollege von mir das in wenigen Sitzungen behandeln (und mit wenigen Handgriffen diagnostizieren). Die Schlechte: Wenn es wirklich geholfen hat, mußt Du Deine Gewohnheiten umstellen und zusätzlich das Nervensystem selbständig regelmäßig dehnen (Yoga wäre dafür klasse).
Ich würde Dir raten, es einmal damit (wir nennen das "Mobilisation des Nervensystems") zu probieren.
Viele Grüße und gute Besserung,
Jutta
Je mehr du ihn beleidigst, um so länger braucht er zur Regeneration. Durch längeren Druck kann er auch irgendwann Schaden nehmen.
Als Therapie rate ich Dir, den Ellenbogen so zu bandagieren, daß Du ihn nicht mehr Aufstützen kannst. Dann sollte sich der Nerv wieder erholen, wenn er noch in Ordnung ist.
Stricken: Ja, aber nicht lange und nicht zu schnell; aufhören, wenn es schmerzt. (Ein gutes Buch zu lesen ist auch schön...)
Wenn es nicht besser wird: Ab zum Neurologen, nicht selbst herumexperimentieren!
Ich bin übrigens Medizinstudentin.