Fertiges

Freitag, 27. Februar 2009

Schuhuuuuh!

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Auch ich bin dem Charme der Eulen erlegen. In dem Moment, als die Anleitung erschien - über mehrere Wochen sehnsüchtig erwartet, war das Garn sofort bestellt, und zwei Wochen später das ganze Stück fertig gestrickt.

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Allerdings nicht als Pullover. Obwohl das meine erste Wahl gewesen wäre, bin ich doch realistisch genug zu wissen, dass die Gelegenheiten für mich, einen dicken Wollpullover zu tragen, gleich null sind. Eine warme Jacke ist aber eine andere Sache, im klimatisierten Büro und abends zu Hause ist etwas Handgestricktes oft eine geliebte Wärmequelle.

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Der Anleitung bin ich, bis auf die Tatsache, dass ich nicht in Runden, sondern flach und mit zwei Extramaschen vorn gestrickt habe, genau gefolgt. Ein bisschen Kopfzerbrechen hat mir der Verschluss bereitet - ich wollte keine Knöpfe, die sicher mit den Eulenaugen in Konkurrenz stehen würden, und bin drei Mal um die Reißverschlüsse im Laden herumgeschlichen, bis ich mich getraut habe. Eingenäht sind sie mit doppelten Blenden (beschrieben im Strickbuch von Katharina Buss), was zeitaufwändig, glücklicherweise aber nicht besonders schwierig war.

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Nachdem Modell, Anleitung und Garn Liebe auf den ersten, zweiten und dritten Blick waren, kommt nun die Kritk. Hauptsächlich an mir selbst (Liebe macht ja bekanntlich blind). Obwohl ich mich im Hinblick darauf, dass eine Jacke etwas größer als ein Pullover ausfallen sollte, schon für die nächstgrößere Größe entschieden hatte, hätte ich doch die Maße genauer vergleichen und meine sehr feste Strickweise ins Kalkül ziehen sollen. Ein Blick auf die Ärmelkonstruktion wäre ebenfalls hilfreich gewesen. So sitzt die Jacke nun eigentlich zu eng, und meine eher breiten Schultern füllen die Jacke an Stellen aus, die dafür gar nicht vorgesehen sind, was dann wiederum den Kragen weiter werden lässt. Kein wirkliches Happy End also, aber auch kein gebrochenes Herz auf meiner Seite.

Die Eulenaugen sind aus Perlmutt und stammen wie immer von Knopf Paul in Kreuzberg. Ich will nicht lügen und sagen, dass es ein Vergnügen war, 40 Stück davon anzunähen, aber das Ziel war hier zur Abwechslung mal wichtiger als der Weg.

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Anleitung: Owls / Kate Davies
Quelle: http://needled.wordpress.com/designs
Material: Rowan Purelife British Sheep Breeds, Steel Grey Suffolk
Verbrauch: ungefähr 620 Gramm
Nadeln: 6 mm Rundstricknadel + 6 mm Nadelspiel
Änderungen: als Jacke anstelle eines Pullovers gestrickt

Mittwoch, 21. Januar 2009

Baby Kimono.

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Schon seit ziemlich langer Zeit möchte ich gern etwas in Neugeborenen-Größe stricken - so winzig, so süß, und so schnell fertig - doch in meinem nahen und weiteren Umkreis kamen keine Babys auf die Welt. Die Rettung kam nun in Person meiner Kollegin Irina, die im April ihre erste Tochter erwartet. Doppelter Grund zur Freude, denn das hieß gleichzeitig, dass ich meinem lang unterdrückten Hang zu Rosa nachgeben durfte.

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Das Garn fand ich eher zufällig (so zufällig, wie man sich eben in Wollläden aufhält), eine reine Merinowolle mit Superwash-Ausrüstung. Nicht unbedingt meine übliche erste Wahl, aber die Verkäuferin war überzeugend und ich war von der Farbe hingerissen - wie selbstgemachtes Erdbeereis!

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Die Anleitung lag schon seit einer kleinen Ewigkeit bei mir herum und war so einfach wie versprochen, in einem Stück gestrickt, mit im three-needle-bind-off zusammengestrickten Schultern. Was ich nicht beachtet hatte, war allerdings dass garter stitch bei dünnem Garn und dünner Nadel dazu neigt, nur sehr langsam zu wachsen, meine Maschenprobe lag bei 54 Reihen auf 10 Zentimeter. Da mein Garn etwas dünner war als das vorgeschlagene Wool Cotton, habe ich die mittlere Größe für 6 Monate alte Babys angeschlagen und entsprechend der Maße für Neugeborene gestrickt, was perfekt funktioniert hat.

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Am Ende war ich recht glücklich mit dem Ergebnis und finde, dass die Mühe sich gelohnt hat, das Gestrick fühlt sich weich und leicht an und hat auch die erste Maschinenwäsche mit nur minimalem Längenwachstum überstanden, bei Superwash-Merino ist das ja leider nicht selbstverständlich. Zusammen mit dem eigentlichen Geschenk an die werdende Mama, dem gelben Badethermometer auf dem ersten Bild, habe ich das Jäckchen gestern übergeben. Jetzt bin ich gespannt, wie die kleine Prinzessin darin im Frühjahr aussehen wird!


Anleitung: Baby Kimono / Kristin Spurkland
Quelle: Interweave Knits Summer 2005
Material: Atelier Zitron, Lifestyle
Verbrauch: ungefähr 120 Gramm
Nadeln: 3,25 mm Rundstricknadel
Änderungen: das Ripsband durch einen angestrickten icord ersetzt

Freitag, 9. Januar 2009

Erstes Strickstück 2009

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Das ist Piepsi. Sie wäre beinahe das dritte selbstgestrickte Weihnachtsgeschenk geworden, hätte sie nicht zum Zeitpunkt der geplanten Übergabe noch ohr- und beinlos in meiner Küche umhergelegen. Sobald sie aber anatomisch vollständig war und dann mit ihren kleinen schwarzen Knopfaugen in die Welt blickte, wurde sie ohnehin von Leo adoptiert, und so vor den beiden Katzendamen gerettet, denen sie eigentlich zum Opfer fallen sollte.

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Ich hatte zugegebenermaßen ziemlich angegeben, als ich behauptete, im neuen Jahr schon ein fertiges Strickstück aufweisen zu können. Eigentlich habe ich sie auch nur in 2009 beendet, aber obwohl sie so klein ist, steckt doch eine Menge Arbeit in ihr, ich bin ja kein großer Freund der Kombination dünnes Garn + winzige Nadelstärke + Anleitung, die in jeder Reihe etwas Neues erfordert. Insofern bin ich auch ganz glücklich, dass ich nicht zusehen muss, wie sie von scharfen Katzenkrallen auseinander genommen wird. Die beiden Miezen bekommen zum Ausgleich dann demnächst vielleicht ein paar einfache Minzmäuse.

Anleitung: Mousie / Ysolda Teague
Quelle: http://ysolda.com/store/toys/mousie/
Material: Rowan Yorkshire Tweed 4ply, 270 stainless
Verbrauch: ungefähr 10 Gramm
Nadeln: 2 mm Nadelspiel
Änderungen: durchgängig in einer Farbe gestrickt, die Ohren etwas verkleinert

Mittwoch, 7. Januar 2009

Letztes Strickstück 2008

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Ich hoffe, ihr hattet alle einen guten Start ins neue Jahr. Meiner war traditionell ruhig und entspannt, mit relativ viel freier Zeit, so dass ich sowohl meinen Wollgutschein schon einlösen, wie auch ein erstes kleines Strickprojekt beenden konnte. Dazu vielleicht später mehr. Zunächst gibt es hier nur eines von zwei gestrickten Weihnachtsgeschenken zu sehen (das zweite, ebenfalls ein Schal, in zwei Farben Silk Garden gestreift, wurde von mir einen Tag vor Heiligabend hektisch eingepackt und zur Post gebracht, daher davon kein Foto).

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Dieser Schal war ein Geschenk für Leos Lehrerin, die in den letzten Wochen stets über Halsschmerzen klagte, ungeachtet dessen aber nie einen Schal trug. Die Idee, ihr einen zu stricken, war deshalb schnell geboren, die Umsetzung aber schwierig, weil ich sie nicht gut genug kenne, um genau zu wissen, was ihr gefällt. Zunächst hatte ich es mit ihrer Lieblingsfarbe Blau versucht, aber ein schönes Garn in einem schönen, rauchigen Blau zu finden, war gar nicht einfach. Nach mehreren Besuchen in verschiedenen Wollläden und einem gescheiterten Versuch habe ich meinen eigenen Vorrat durchkämmt und mich für das naturfarbene Tweedgarn entschieden. Ich wollte auch ein möglichst markantes, eher männliches Muster verwenden, was mich zum Men's Cashmere Scarf geführt hat.

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Schnell und einfach zu stricken, von beiden Seiten hübsch anzusehen und definitiv nicht zu mädchen- oder damenhaft (obwohl er mir selbst auch sehr gefällt). Das Garn wurde nach der Wäsche relativ weich, allerdings wuchs auch die Länge des Schals von 120 auf 145 cm, was in diesem Fall willkommen war, mich bei einem anderen Kleidungsstück doch ärgern würde. Hier war ich aber zufrieden, der Schal ist leicht, warm und nicht zu voluminös. Und das Beste - die Empfängerin hat sich darüber gefreut.


Anleitung: Men's Cashmere Scarf
Quelle: Last-Minute Knitted Gifts / Joelle Hoverson
Material: Lana Grossa Royal Tweed, 008 beige
Verbrauch: ungefähr 125 Gramm
Nadeln: 4 mm Rundstricknadel
Änderungen: angeschlagen über 35 Maschen, sonst keine


Falls jemand wie ich die erste Auflage der englischen Version des Buches besitzt: die Anleitung dort ist komplett falsch. Eine einfache Google- oder Ravelry-Suche nach den Errata verschafft aber Abhilfe. Auch denen, die das Buch nicht besitzen ;-)

Donnerstag, 31. Januar 2008

Super Mittens.

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Normalerweise habe ich kein Problem mit Garnresten. Kleinere Mengen werfe ich weg, größere kommen in die Restekiste, und ein Miniknäuel, nur ein paar Meter, hebe ich immer für eventuelle Reparaturen auf. Was ich allerdings nicht mag, sind Projekte, deren Anleitungen zwei Knäuel verlangen und die dann mit einem Knäuel plus einem Viertel des zweiten auskommen. So ging es mir auch mit dem Drachenschal - der Rest kam mir im Gegensatz zu dem bereits verstricktem riesig vor. So riesig, dass ich mutig wurde und ein Paar Handschuhe daraus angeschlagen habe. Die Anleitung sieht eigentlich ein sehr viel dickeres Garn vor, das Morehouse Merino Bulky, also habe ich die größte Größe gestrickt und hatte Glück, so genau auf Leos Maße zu kommen. Und ich hatte Glück, dass das Garn tatsächlich reichte, am Ende hatte ich nur noch fünf Zentimeter übrig, die Luftmaschenkette ist deshalb auch aus einem anderen Garn.

Die Anleitung ist super einfach, die Passform erstaunlich gut, und da ich die Wolle mit verhältnismäßig kleiner Nadelstärke und recht fest verstrickt habe, sind die Handschuhe auch schön warm und stabil. Leo, von seiner Lehrerin gern "der zerstreute Professor" genannt, findet vor allem das Verbindungsband klasse - in der Tat keine neue Erfindung, aber doch recht praktisch :-)

Anleitung: Super Mittens / Margrit Lohrer
Quelle: Weekend Knitting / Melanie Falick
Material: Morehouse Merino Worsted, Farbe Snuff
Verbrauch: ungefähr 30 Gramm
Nadeln: 3 mm Nadelspiel
Änderungen: keine

Montag, 21. Januar 2008

Gardening Mittens.

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Zu meiner eigenen Überraschung habe ich es geschafft, im vergangenen Jahr einige Weihnachtsgeschenke zu stricken. Überraschung deshalb, weil ich es eigentlich nicht geplant hatte, dann sehr spät begonnen hatte und trotzdem rechtzeitig fertig wurde. Die Handschuhe waren ein Geschenk für Marianne, die Schwester meines Freundes. Ein bisschen aus Verlegenheit, weil ich sie nicht so gut kenne und nicht genau wusste, worüber sie sich freuen würde. Dass ihr Rottöne hervorragend stehen (und sie sie auch mag), dass sie schnell friert und dass sie Handgemachtes schätzt, waren die drei ausschlaggebenden Faktoren, die mich schließlich in den Wolladen führten, um zwei Knäuel Silk Garden zu erstehen.

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Im Prinzip hätte auch ein Knäuel gereicht, allerdings wollte ich einen möglichst identischen Farbverlauf, und dazu brauchte ich zwei (wenn man Pech hat, sogar drei, denn bei Noro machen einem Knoten mit neu angesetztem Farbverlauf mitunter einen Strich durch die Rechnung). Weil die Anleitung so einfach und schnell nachzustricken ist, habe ich spät am Heiligabend noch aus den Resten des ersten Paares ein zweites begonnen, dieses Mal für meine Mutter. Fertig wurde ich, als mein Freund am ersten Feiertag schon in der Tür stand, um endlich loszugehen (er ist niemand, der zum Gänsebraten zu spät kommen möchte ;-)), deshalb hab ich es nicht geschafft, noch ein Foto davon zu machen. Sie sind etwas kürzer und mehr orange-braun, ansonsten aber identisch mit denen oben im Bild.

Marianne hat sich über ihr Paar gefreut, meine Mama, denke ich, auch.

Anleitung: Gardening Mittens / Louisa Harding
Quelle: "Gathering Roses - The Accessoires Collection"
Material: Noro Silk Garden, Farbe 84
Verbrauch: ungefähr 50 Gramm
Nadeln: 4 mm Nadelspiel
Änderungen: die Schleife habe ich weggelassen und die Handschuhe in der Runde gestrickt

Freitag, 18. Januar 2008

Dragon Scarf.

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Den Drachenschal zu stricken hat wirklich Spaß gemacht. Die vierseitige (!) Anleitung ist Reihe für Reihe geschrieben und absolut klar verständlich. Ich hatte vorher nicht den Schimmer einer Idee, wie die Zacken zustande kommen würden, überraschenderweise war das aber recht einfach. Das Garn von Morehouse Merino ist dazu sehr weich, allerdings anders als die Bezeichnung 3-Strand vermuten lässt, ein Dochtgarn mit leichtem Fleececharakter, für Kinderschals auf jeden Fall perfekt.

Weniger perfekt finde ich die Größe des Schals. Auf dem Bild kann man es vielleicht nicht so gut erkennen, weil genau die breiteste Stelle des Schals auf Leos Schulter liegt. Der Rest ist aber sehr schmal, und insgesamt ist der Schal damit mehr ein schmückendes Accessoir als ein wärmendes Kleidungsstück. Richtig einmummeln kann man sich damit nämlich nicht. Auf der Seite von Morehouse Merino gibt es viele weitere Kits ähnlicher Machart, vor allem den Krokodilschal mit den passenden Handschuhen finde ich sehr niedlich. Leider sind die meisten Anleitungen nicht einzeln erhältlich, und die Versandkosten nach Deutschland extrem hoch, so dass das vermutlich mein letztes Morehouse Projekt war.

Anleitung: Dragon Scarf / Morehouse Merino
Quelle: www.morehousefarm.com
Material: Morehouse Merino Worsted, Farbe Snuff
Verbrauch: ungefähr 70 Gramm
Nadeln: 4 mm Nadelspiel
Änderungen: den "Rauch" aus den Nüstern habe ich weggelassen

Donnerstag, 17. Januar 2008

Basic Cable Hat

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Für übernatürliche Phänomene, Schicksalsdeutungen und den Glauben an Karma war ich zum Glück noch nie anfällig, andernfalls hätte ich meine Stricknadeln und vermutlich den gesamten Wollvorrat dazu längst mittels einer rituellen Verbrennung entsorgt. Zunächst machten eine Entzündung im Zeigefingergelenk (Sabine, ich seh dich schon kichern!) und dann eine im Halswirbel schmerzfreies Stricken unmöglich. Das wenige, was ich trotzdem zustande brachte, war dann entweder komplett vermurkst - eine Socke für meine Oma habe ich ganze drei Mal gestrickt, bis sie passte - oder mir zerbrachen die Nadeln und ich konnte keine neuen finden, oder das Garn ging mir einen halben Meter vor dem Ende aus.

So war es auch bei dieser Mütze. Leider kann ich die Schuld keinem anderen zuweisen, denn die Anleitung verlangt eindeutig nach zwei Knäueln. Ich dachte allerdings, ich wüsste es besser und versuchte es mit nur einem, was auch bis zwei Reihen vor Schluss erfolgversprechend aussah. Zu sehen war aber auch, dass die Mütze deutlich zu kurz werden würde, und so habe ich mich schließlich durchgerungen, ein zweites Knäuel zu bestellen, den Teil mit den Abnahmen aufzuribbeln und mit zwei Musterwiederholungen mehr neu zu stricken. Nebenbei ist mir aufgefallen, dass Leo mit 56 Zentimetern Umfang einen erstaunlich großen Kopf hat - Anleitungen für Kindermützen brauche ich wohl nicht mehr.

Anleitung: Basic Cable Hat / Christine Quirion
Quelle: Stitch'n Bitch Nation
Material: Debbie Bliss Luxury Tweed, Farbe 10
Verbrauch: ungefähr 70 Gramm
Nadeln: 4,5 mm Nadelspiel
Änderungen: zwei zusätzliche Mustersätze

Donnerstag, 1. November 2007

Jilly Scarf 3.0

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Letztes Jahr im September habe ich auf einem Mittelalterfest einen Strang grüner Merino gekauft, ganz dünn versponnen und sehr schön weich. In der Hoffnung, zumindest einen kleinen Schal daraus stricken zu können, habe ich es mit dem Federmuster von Breezy aus Rowans Classic Summer versucht. Anfangs war ich tapfer und hab mir vorgenommen, jeden Tag ein paar Reihen daran zu stricken, aber ich hatte so wenig Freude an dem Muster, dass ich das Projekt schnell zum Stricken auf dem Beifahrersitz ins Auto gelegt habe. Da lag es, mehr oder weniger unberührt, fast ein ganzes Jahr lang.

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Bis mein schlechtes Gewissen beim Anblick des Knäuels so groß war, dass ich nur noch zwei Optionen sah: wegwerfen oder verstricken. Weil mir die Farbe so gefällt und das Garn so weich ist, habe ich es natürlich nicht übers Herz gebracht, alles in die Mülltonne zu befördern. Das Federmuster weiterstricken wollte ich aber auch nicht, zumal es offenbar kaum Garn "gefressen" hat, das Knäuel war auch nach einem halben Meter Schal noch riesig groß.

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Die Lösung war schnell gefunden: der Jilly Scarf, glatt rechts gestrickt und daher nicht zu verschwenderisch im Garnverbrauch, gehört zu meinen Lieblingsmustern, zumindest gemessen daran, wie oft ich ihn schon gestrickt habe (einmal aus Kidsilk Haze und einmal aus Alpaca Silk).

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Ich habe absichtlich eine eigentlich für das Garn zu große Nadelstärke gewählt: zum einen, um ein möglichst lockeres und weich fallendes Ergebnis zu erreichen, zum anderen, um nicht zuviel von der ungewissen Lauflänge herzugeben. Einmal um den Hals wickeln können wollte ich den Schal in jeden Fall.

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Am Ende ist er knapp 2,50 Meter lang geworden und kann nun locker dreimal umgeschlagen werden. Er trägt sich ganz wunderbar, das Weiche des Garns ist durch die glatte Oberfläche des Gestricks wie zusätzlich betont, und reine Wolle wärmt ja ohnehin sehr angenehm.

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Was mich an diesem Stück besonders freut, ist das geringe Gewicht. Obwohl sich der Schal voluminös anfühlt, wiegt er nur knapp 150 Gramm. Ich kann nun jeden gut verstehen, der sich gern in ein Lace-Tuch einkuschelt, die Mischung aus leicht und warm fühlt sich geradezu luxuriös an.

Dienstag, 30. Oktober 2007

Die Zähmung.

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Oder sagen wir besser, der Versuch einer Zähmung. Ich hatte den Lopi-Mantel wie angedroht der Waschmaschine übergeben, normale, rücksichtslose Buntwäsche bei 40 Grad. Danach sah er erwartungsgemäß anders aus als vorher, allerdings bei weitem nicht so verfilzt wie ich vermutet hatte. Das Gestrick ist dichter geworden und die einzelnen Maschen damit unkenntlicher, Länge und Weite aber haben sich kaum verändert. Was ebenfalls blieb, war die wirklich unerträgliche Fusselei. Nachdem Bürsten und vorsichtiges Rasieren nicht den gewünschten Effekt brachten, bin ich dem Ungetüm zur großen Belustigung von Leo sogar mit dem Staubsauger zu Leibe gerückt, mit mäßigem Erfolg. Eine deutliche Verbesserung nach der Wäsche ist die Passform, vor allem die Schulterpartie hängt sich nun nicht mehr so schnell durch. Diese Formbeständigkeit geht jedoch wieder auf Kosten der Weichheit, wobei die Lopi zwar niemals im klassischen Sinn weich war, aber zumindest ungewaschen einen weicheren Fall hatte.

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Insgesamt stehe ich dem Mantel noch immer kritisch gegenüber und würde ihn eher als Verlierer denn als Gewinner einstufen. Trotzdem habe ich eine Menge gelernt, und die Lust, einen Mantel zu stricken, ist mir dabei auch nicht abhanden gekommen. Einige wichtige Änderungen würde ich jedoch vornehmen. Zunächst: ein anderes Garn, leichter und dünner. Es mag zwar verlockend erscheinen, mit Nadelstärke 12 einen Mantel in wenigen Tagen stricken zu können, knapp zwei Kilogramm Wolle mit sich herumzutragen ist es aber definitiv nicht. Ein zweiter Punkt wäre der Schnitt. Das muss nicht allgemein gültig sein, aber zumindest für meine Figur, die Rundungen aufweist, ist eine Taillierung optisch freundlicher als die ganz gerade Form, und ich vermute, dass sich dadurch auch das bei engen Stücken beinah unvermeidliche Ausbeulen reduzieren ließe. Und dann würde ich wohl weder komplett glatt rechts stricken noch die Ärmel als Raglan in einem Stück anstricken. Ein stabilisierendes Muster, Moss Stitch und / oder Zöpfe und feste Nähte geben mit Sicherheit mehr Halt.

Vielleicht gibt es ja in diesem Winter noch einen zweiten gestrickten Mantel in meinem Schrank ... mal sehen!

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