Mit klarem Blick.
Kennt ihr das Gefühl, wenn man etwas sieht, das so schön ist, dass es den Atem stocken und das Herz schneller schlagen lässt? Von dem man sofort weiß, dass es zu einem gehört und dass man es unbedingt haben möchte? Dass einem zuflüstert, dass das Leben wundervoll anders werden wird, bringt man es nur erst in seinen Besitz?
Ich habe eine große Schwäche für skandinavisches Design, besonders aus den fünfziger und sechziger Jahren, und allein schon der Anblick eines organisch geschwungenen Sessels macht mich glücklich. Als ich einmal in Kopenhagen im Royal SAS war, von Arne Jacobsen eingerichtet und verschwenderisch mit Egg und Swan Chairs ausgestattet, die man hier meist nur in den Foyers ambitionierter Firmen sieht, fühlte ich mich wie im Himmel. Zu gern würde ich meine Wohnung in ein Museum verwandeln und die Entwürfe von Jacobsen, Saarinen und Panton um mich sammeln. Wäre da nicht mein begrenztes finanzielles Budget und eine weitere Schwäche: Der Begriff Minimalismus wurde in den letzten beiden Jahrzehnten arg strapaziert, aber der Grundsatz, dass Schönheit durch Verzicht erst sichtbar wird, ist in mir verpflanzt. Und hätte ich wiederum genügend Geld, ich würde es John Pawson in die Hand geben und ihn meine Wohnung umgestalten lassen (wobei natürlich zu bezweifeln wäre, dass sich ein vielbeschäftigter Star-Architekt mit derartigen Projekten abgeben würde ;-)). So lebe ich nun mit einer Mischung aus beiden Stilen, den hellen, fast leeren Räumen und einigen ausgewählten Möbeln. Meine Vorliebe für die Skandinavier macht auch vor modernem Design nicht Halt, mein Sofa zum Beispiel stammt zwar vom italienischen Label Living Divani, wurde aber von drei Schweden entworfen, und eine ganze Reihe an Schränken kommt natürlich von IKEA :-)
Bei anderen Dingen fehlt mir der klare Blick dafür, was ich will und was mir gefällt, leider oft. Suzis Eintrag in der letzten Woche hat mich daher auch nachdenklich gemacht. Ich sehe so viele schöne Dinge in anderen Blogs und lasse mich so leicht anstecken von der Kreativität und den Ideen anderer. Wieviel Wolle ich schon gekauft habe, nur weil ich eine hübsche Jacke irgendwo gesehen habe und sie selbst auch stricken wollte, will ich lieber nicht nachzählen. Dazu die endlose Reihe von Strickbüchern und Magazinen in meinem Schrank. Und nun, nachdem ich lange genug schöne Stoffe bei anderen gesehen habe, kam mir tatsächlich der Gedanke, nähen zu lernen. Im Moment siegt noch die Vernunft, mir fehlt ja schon die Zeit, meine angefangenen Strickprojekte zu beenden, und eine sinnvolle Verwendung für Quilts hätte ich wohl auch nicht. Das hat mich trotzdem nicht davon abgehalten, den neu eröffneten marimekko-Shop in Frankfurt zu besuchen :-) Auch wenn ich bei Farben mehr die neutralen Töne mag, dem Unikko-Stoff mit den knallbunten Mohnblüten kann ich nicht widerstehen. (andererseits auch nicht zu erstaunlich: skandinavisches Design von 1964 ;-)) Und es gab im Laden noch eine Fülle anderer wunderbarer Stoffe und dazu ganz süße Kinderkleidung und jede Menge kleiner Accessoires mit den berühmten Designs. Leider war meine Zeit knapp bemessen, ich musste zurück zum Flughafen, und ich habe mich auf einige Kleinigkeiten beschränkt: ein Piratenshirt mit den typischen Ringeln für Leo, unikko-Servietten und eine kleine Tasche, die zukünftig meine begonnenen Socken beherbergen soll.
Und noch ein kleiner Nachtrag zum Thema Kaufrausch: auf der Website von Designer Yarns kann man die neuen Debbie Bliss Garne für den Herbst sehen. Eigentlich gefällt mir nichts davon so sehr, dass ich es sofort kaufen würde ... aber ich habe schon wieder so ein Kribbeln im Bauch, wenn ich daran denke. Und auch die Vorschau auf das neue Rowan-Heft, die Jannette in ihrem Newsletter hatte, macht mich ganz neugierig. Wie kommt das nur, dass man von allem schon mehr als genug hat und immer noch mehr will?
Ich habe eine große Schwäche für skandinavisches Design, besonders aus den fünfziger und sechziger Jahren, und allein schon der Anblick eines organisch geschwungenen Sessels macht mich glücklich. Als ich einmal in Kopenhagen im Royal SAS war, von Arne Jacobsen eingerichtet und verschwenderisch mit Egg und Swan Chairs ausgestattet, die man hier meist nur in den Foyers ambitionierter Firmen sieht, fühlte ich mich wie im Himmel. Zu gern würde ich meine Wohnung in ein Museum verwandeln und die Entwürfe von Jacobsen, Saarinen und Panton um mich sammeln. Wäre da nicht mein begrenztes finanzielles Budget und eine weitere Schwäche: Der Begriff Minimalismus wurde in den letzten beiden Jahrzehnten arg strapaziert, aber der Grundsatz, dass Schönheit durch Verzicht erst sichtbar wird, ist in mir verpflanzt. Und hätte ich wiederum genügend Geld, ich würde es John Pawson in die Hand geben und ihn meine Wohnung umgestalten lassen (wobei natürlich zu bezweifeln wäre, dass sich ein vielbeschäftigter Star-Architekt mit derartigen Projekten abgeben würde ;-)). So lebe ich nun mit einer Mischung aus beiden Stilen, den hellen, fast leeren Räumen und einigen ausgewählten Möbeln. Meine Vorliebe für die Skandinavier macht auch vor modernem Design nicht Halt, mein Sofa zum Beispiel stammt zwar vom italienischen Label Living Divani, wurde aber von drei Schweden entworfen, und eine ganze Reihe an Schränken kommt natürlich von IKEA :-)
Bei anderen Dingen fehlt mir der klare Blick dafür, was ich will und was mir gefällt, leider oft. Suzis Eintrag in der letzten Woche hat mich daher auch nachdenklich gemacht. Ich sehe so viele schöne Dinge in anderen Blogs und lasse mich so leicht anstecken von der Kreativität und den Ideen anderer. Wieviel Wolle ich schon gekauft habe, nur weil ich eine hübsche Jacke irgendwo gesehen habe und sie selbst auch stricken wollte, will ich lieber nicht nachzählen. Dazu die endlose Reihe von Strickbüchern und Magazinen in meinem Schrank. Und nun, nachdem ich lange genug schöne Stoffe bei anderen gesehen habe, kam mir tatsächlich der Gedanke, nähen zu lernen. Im Moment siegt noch die Vernunft, mir fehlt ja schon die Zeit, meine angefangenen Strickprojekte zu beenden, und eine sinnvolle Verwendung für Quilts hätte ich wohl auch nicht. Das hat mich trotzdem nicht davon abgehalten, den neu eröffneten marimekko-Shop in Frankfurt zu besuchen :-) Auch wenn ich bei Farben mehr die neutralen Töne mag, dem Unikko-Stoff mit den knallbunten Mohnblüten kann ich nicht widerstehen. (andererseits auch nicht zu erstaunlich: skandinavisches Design von 1964 ;-)) Und es gab im Laden noch eine Fülle anderer wunderbarer Stoffe und dazu ganz süße Kinderkleidung und jede Menge kleiner Accessoires mit den berühmten Designs. Leider war meine Zeit knapp bemessen, ich musste zurück zum Flughafen, und ich habe mich auf einige Kleinigkeiten beschränkt: ein Piratenshirt mit den typischen Ringeln für Leo, unikko-Servietten und eine kleine Tasche, die zukünftig meine begonnenen Socken beherbergen soll.
Und noch ein kleiner Nachtrag zum Thema Kaufrausch: auf der Website von Designer Yarns kann man die neuen Debbie Bliss Garne für den Herbst sehen. Eigentlich gefällt mir nichts davon so sehr, dass ich es sofort kaufen würde ... aber ich habe schon wieder so ein Kribbeln im Bauch, wenn ich daran denke. Und auch die Vorschau auf das neue Rowan-Heft, die Jannette in ihrem Newsletter hatte, macht mich ganz neugierig. Wie kommt das nur, dass man von allem schon mehr als genug hat und immer noch mehr will?
clickclack - 6. Jun, 13:27
AnnaRose - 6. Jun, 19:41
kreativ menschlich
Hallo liebe Dana,
ich denke, die erste Antwort auf Deine Frage ist, dass das Streben nach "schneller, höher, weiter" nur allzu menschlich ist und warum sollte davon die Handarbeitsszene davon verschont bleiben? Sie besteht ja auch aus Menschen und zudem aus kreativen Menschen, woraus sich eine zweite Antwort ergibt, die Du selbst schon genannt hast: Man hat immer neue Ideen, die man gern umsetzen möchte und hat wieder etwas Neues in einem anderen Blog entdeckt, was interessant aussieht.
Ich für mich versuche, diese ganzen Einflüsse etwas einzudämmen. Wenn ich irgendwo neue und/oder interessante Bücher sehe, dann setze ich sie zuerst auf meine Amazon-Wunschliste. Die ist dadurch ziemlich lang geworden, aber einige Bücher habe ich wieder gelöscht, weil ich gemerkt habe, dass sie doch nicht mein Geschmack sind, sondern ich nur wieder einem Moment-Wunsch nachgegeben habe. Andere Blogs schaue ich mir sehr gern an und lasse mich davon auch anregen, aber mehr bisher auch nicht. Da die meisten Modelle, egal ob in einem Blog oder einem Magazin, sowieso nicht in meiner Lieblingsfarbe schwarz sind, fällt mir das Überdenken nicht sehr schwer.
Natürlich habe ich auch wie die meisten einige Male zugeschlagen ohne Nachzudenken und überlege nun, mich davon zu trennen und mir lieber das Material für die Sachen zu gönnen, die ich wirklich machen möchte.
Außerdem nehme ich an keinen Knitalongs teil. Ich finde die Idee, sich über das Muster auszutauschen und sich bei Problemen weiterzuhelfen, zwar nicht schlecht, aber es würde mich zu sehr unter Druck setzen, deshalb lass' ich es.
Ich habe begonnen, mir eine kleine Liste zu machen, was ich gern für mich persönlich stricken und nähen möchte, denn mein Kleiderschrank hat einen Wechsel nötig und gleichzeitig möchte ich gern meine vorhandenen Materialien verwenden und etwas einmaliges tragen (zumindest in meinem Umfeld).
In Deinem Blog lese ich wirklich gern.
Liebe Grüße,
Annekatrin
ich denke, die erste Antwort auf Deine Frage ist, dass das Streben nach "schneller, höher, weiter" nur allzu menschlich ist und warum sollte davon die Handarbeitsszene davon verschont bleiben? Sie besteht ja auch aus Menschen und zudem aus kreativen Menschen, woraus sich eine zweite Antwort ergibt, die Du selbst schon genannt hast: Man hat immer neue Ideen, die man gern umsetzen möchte und hat wieder etwas Neues in einem anderen Blog entdeckt, was interessant aussieht.
Ich für mich versuche, diese ganzen Einflüsse etwas einzudämmen. Wenn ich irgendwo neue und/oder interessante Bücher sehe, dann setze ich sie zuerst auf meine Amazon-Wunschliste. Die ist dadurch ziemlich lang geworden, aber einige Bücher habe ich wieder gelöscht, weil ich gemerkt habe, dass sie doch nicht mein Geschmack sind, sondern ich nur wieder einem Moment-Wunsch nachgegeben habe. Andere Blogs schaue ich mir sehr gern an und lasse mich davon auch anregen, aber mehr bisher auch nicht. Da die meisten Modelle, egal ob in einem Blog oder einem Magazin, sowieso nicht in meiner Lieblingsfarbe schwarz sind, fällt mir das Überdenken nicht sehr schwer.
Natürlich habe ich auch wie die meisten einige Male zugeschlagen ohne Nachzudenken und überlege nun, mich davon zu trennen und mir lieber das Material für die Sachen zu gönnen, die ich wirklich machen möchte.
Außerdem nehme ich an keinen Knitalongs teil. Ich finde die Idee, sich über das Muster auszutauschen und sich bei Problemen weiterzuhelfen, zwar nicht schlecht, aber es würde mich zu sehr unter Druck setzen, deshalb lass' ich es.
Ich habe begonnen, mir eine kleine Liste zu machen, was ich gern für mich persönlich stricken und nähen möchte, denn mein Kleiderschrank hat einen Wechsel nötig und gleichzeitig möchte ich gern meine vorhandenen Materialien verwenden und etwas einmaliges tragen (zumindest in meinem Umfeld).
In Deinem Blog lese ich wirklich gern.
Liebe Grüße,
Annekatrin
Krawuggl (Gast) - 13. Jun, 11:38
Das war wieder einer deiner wunderbaren Beiträge, da bin ich immer traurig, wenn er zu Ende ist und nicht noch seitenweise weitergeht. Was ich toll finde ist, daß du zumindest in Sachen Wohnung deinen Stil gefunden hast und nicht wie beim Stricken noch auf der Suche bist. Mir geht es da leider anders, ich mag schon gar keine Wohnbücher mehr ansehen, denn leider gefällt mir auch da viel zu viel und ich kann mich wieder mal nicht entscheiden. Bisher dachte ich ja, das kommt allein vom Internet und der fantastischen Auswahl all der Möglichkeiten. Aber beim Stöbern letzte Woche in meinen Schränken hab ich ein altes Tagebuch von 1983 (!) gefunden, und was mußte ich da in den Vorsätzen lesen? "Nicht mehr so viel Wolle kaufen und endlich mal die angefangenen Pullis fertigmachen!" Also, ich nehm alles zurück, nicht das Internet und all die wunderwunderschönen Blogs sind schuld, daß ich zu viel auf einmal haben möchte, es scheint mir vielmehr mit in die Wiege gelegt worden zu sein!
Gute Frage, keine Antwort
ich suche auch nach der Antwort auf deine Frage, warum man immer noch mehr dazu kauft. Ich "leide" selber unter diesem Phänomen. Wenn ich mir meine Wollmengen zu Hause in meinen Kästen anschaue, die vielen Magazine noch dazu, denke ich (fast) jedesmal, ich muss fern jeglichen normalen Verstandes sein und schwöre, ab jetzt gucke ich in keinen Shop mehr, am besten meide ich das Lesen der vielen schönen Blogs usw... Dieser gute Vorsatz hält leider nicht allzu lang. Vielleicht kennt ja jemand das Rezept?? Am Wochenende las ich bei Suzie, dass es auf der Seite der Wollmeise jetzt Bilder der Knäuel gibt. Ich habe tatsächlich reingeschaut....und eines sieht besser aus, als das andere und schon kribbelt es wieder....;-))
Liebe Grüße
Susanne