Living in a Box.
Ganz herzlichen Dank für Eure Geburtstagswünsche an Leo, das war sehr lieb von euch und ich habe mich sehr gefreut!
Die Menge der Geschenke hat in der vergangenen Woche dazu geführt, dass ich fast ununterbrochen im Kinderzimmer saß, neue Bücher vorlas, gemeinsam mit Leo neue Spiele spielte, puzzelte, bastelte und vor allem baute. Gerade bei den kleinteiligen LEGO Sets braucht er noch Hilfe, und so entstanden in Koproduktion ein Fußballstadion, eine Feuerwehr und natürlich, etwas einfacher, weil größer, die Ritterburg. Beim Hersteller heißt sie "große Ritterburg", was ein netter Marketingtrick ist, denn es gibt noch eine weitere, deutlich größere, und so würde man sie eigentlich als kleine Burg bezeichnen. Aber welches Kind möchte die kleine Version, wenn es auch eine große gibt? Und damit das nicht so auffällt, ist die Burg in einem Karton von wahrhaft riesigem Ausmaß verpackt. Beim Auspacken und Aufbauen war aber schnell klar, dass die tatsächlichen Maße deutlich geringer waren, und so mussten keine neuen Schränke gekauft werden - eine einzige Box war ausreichend:
Ich habe eine recht ausgeprägte Vorliebe dafür, Dinge zunächst in Kisten unterzubringen und erst dann in Schränken zu verstauen. Meist nehme ich einfache weiße Kartons oder Plastikboxen, was sehr ordentlich aussieht, aber auch zu längerem Suchen führen kann. Um Leo genau das zu ersparen, haben wir transparente Kunststoffboxen gewählt, so dass auf den ersten Blick sichtbar ist, was sich darin befindet. So weit gehen und behaupten, dass das Aufräumen damit mehr Spaß machen würde, werde ich nicht - leider!, aber zwei Handvoll Legosteine in eine Box zu werfen überfordert auch kleinere Kinder sicher nicht.
Und weil ich mit gutem Vorbild vorangehen möchte, habe ich gleich drei weitere Kisten gekauft und einen Teil meines Wollvorrats, die Lieblingsstücke, darin verstaut. Wirklich nur einen Teil, wie ich mit klammen Entsetzen feststellen musste. Noch bei IKEA hatte ich überlegt, dass ich darin sicher locker die Hälfte oder gar mehr unterbringen könnte - eine Fehleinschätzung, wie sich schnell herausstellte. Irgendwo habe ich neulich ein Foto einer Hand gesehen, die wie bei einem Ertrinkendem aus einem Meer aus Wollknäueln ragte. Genauso fühle ich mich auch. Vor allem sind beim Sortieren wieder Dinge zum Vorschein gekommen, die ich längst vergessen hatte oder, noch schlimmer, bei denen ich mich fragen musste, warum um alles in der Welt ich sie jemals gekauft habe. Wenn ich an den nächsten Wochenenden Zeit finde und gutes Licht zum fotografieren, werde ich wohl einmal gründlich aussortieren und die in Ungnade gefallenen Knäuel bei eBay einstellen, sozusagen als Blitzwolldiät :-)
clickclack - 21. Nov, 10:12