Planungen im voraus.
In der vergangenen Woche hatte ich mir einen Tag freigenommen, um mit meiner allerliebsten Freundin, die für einige Tage in der Stadt zu Besuch war, einkaufen zu gehen. Ende Mai war von einem meiner Lieblingsshops eine Einladung zum Pre-Sale gekommen, die ich leider verpasst hatte, und so war eben dieser Laden die erste Adresse, die wir ansteuerten. Und was sahen wir? Keine Sommerkleidchen, Tops oder Jäckchen, weder Ballerinas noch Sandalen, sondern - Wintermäntel. Richtig dicke, warme Mäntel, zweifellos sehr schön, aber in der ersten Juniwoche? Früher hieß es immer, dass der August der beste Monat wäre, um einen neuen Mantel zu kaufen, und auch das fand ich immer furchtbar. Ich kann im Sommer nicht an warme Sachen denken, ebensowenig wie ich in der Lage bin, mich im tiefsten Winter für das schönste Sommerkleid zu entscheiden. Ganz abgesehen vom praktischen Aspekt: ich möchte doch auch passende Sachen entsprechend zur aktuellen Jahreszeit kaufen können. Naja, der Sale jedenfalls lief trotzdem noch, nur eine Etage tiefer, und sogar das apfelgrüne Kaschmirjäckchen, das es mir vor einigen Monaten noch so angetan hatte, war noch da. Ich habe es noch einmal anprobiert, aber dann doch liegen gelassen. Irgendwie passte es nicht mehr zur Sommerstimmung, es war ein bisschen zu warm und mir fiel auch gar nichts ein, wozu ich es unbedingt tragen müsste. Für den Herbst wäre es vielleicht fein, aber daran mag ich jetzt eben noch nicht denken.
Was überraschenderweise immer funktioniert, ist Wolle und Anleitungen zu kaufen oder wenigstens deren Kauf in Betracht zu ziehen. Bei Get Knitted gibt es schon das erste Herbst-Heft von Debbie Bliss, Cashmerino DK. Mir gefällt das Titelbild, so schön schlicht und klassisch. Ich habe sofort überlegt, es zu bestellen. Aber dann habe ich die Modellübersicht gesehen, und davon mag ich praktisch gar nichts. Die Farben nicht, obwohl man die natürlich ändern kann, nichts ist leichter als das - aber die Grundstimmung gefällt mir nicht und beeinflusst dadurch vermutlich mein Urteil. Dann die Schnitte. Ich glaube, taillentiefe Wasserfallausschnitte sehen an niemanden wirklich gut aus, ebenso wie die unförmigen Strickjacken, die selbst die dünnen Models voluminös erscheinen lassen. Abgesehen von der Jacke auf dem Titel, die mit kleinen Variationen schon in einigen Rowan Magazinen zu sehen war, gefällt mir noch die kobaltblaue Jacke mit den großen Knöpfen, die großen Knöpfe dann allerdings wieder nicht, und außerdem ist sie, von der Schleife an der Taille abgesehen, die ich ohnehin weglassen würde, nahezu identisch mit einer Jacke aus dem letzten Buch von Debbie Bliss.. Eventuell habe ich einen ganz besonders kritischen Tag erwischt und denke morgen schon wieder ganz anders darüber, für den Moment stelle ich jedenfalls fest, dass ich über ausreichend Anleitungen verfüge. Und Wolle sowieso ;-).
clickclack - 14. Jun, 12:42