Der Schalkragen ist angenäht!
Wochenlang habe ich die Fertigstellung dieser Jacke vor mir hergeschoben. Sie war eigentlich fertig, nur der große Schalkragen, der separat gestrickt wurde, wartete noch darauf, angenäht zu werden. Die einzige Art, zwei Strickstücke aneinander zu nähen, die ich halbwegs beherrsche, ist der Matratzenstich. Meine Befürchtung war, dass man dabei die Naht sehen würde, da der Kragen umgeschlagen wird. Und auf der linken Seite zu nähen, erschien mir zu schwierig. Ich habe also lange hin und her überlegt, meine Oma gefragt und schließlich deren Rat befolgt, nämlich im Nacken angefangen (mit Matratzenstich) und dann die Seiten von unten nach oben angenäht. Und vorher brav die Maschen gezählt. Das hätte ich besser gleich getan, dann wäre mir nämlich aufgefallen, wie gut die Anleitung von Debbie Bliss ist. Es sind genauso viele Maschen am Rand der Jacke wie am Kragen - es war fast ein Kinderspiel. Auf den Fotos unten zu sehen ist der Kragen von innen und an der Seite. Meine Befürchtungen waren übrigens umsonst, man sieht die Nahtkanten nicht, wenn man die Jacke trägt.
Noch ein paar Bermerkungen: Die Anleitung stammt aus dem Buch "Alpaca Silk". Verwendet habe ich genau dieses Garn in Graugrün / # 06. Es ist ganz weich und verstrickt sich sehr schön, ich habe aber leider Zweifel bezüglich der Haltbarkeit dieser Pracht. Die frisch-gestrickt-Optik ist jedenfalls schon fast verschwunden. Obwohl die Jacke im Wesentlichen glatt rechts gestrickt ist, ist sie sehr warm und schwer, ein Pullover aus dem gleichen Material wäre für mich zuviel des Guten (aber dafür gibt es ja Alpaca Silk DK). Also eher etwas für draußen oder für notorische Frostbeulen. Gestrickt habe ich übrigens die größte Größe (102 cm Brustumfang), was leider einen Tick zu groß für mich ist, gerade die Ärmel sind trotz genau eingehaltener Maschenprobe etwas zu weit und zu lang, ich kann sie locker umkrempeln, wie auf dem Bild zu sehen. Würde ich die Jacke noch einmal stricken, würde ich also eine kleinere Größe wählen, die Ärmel etwas kürzer und enger machen, die seitlichen Abnahmen anders gerichtet stricken und die Maschen nicht verdrehen :-)
Vor der endgültigen Fertigstellung mussten natürlich noch Fäden vernäht werden. Bei 18 Garnknäueln und sechs Strickteilen war das sehr viel und hat in jedem Fall länger gedauert als den Kragen anzunähen.
clickclack - 9. Jan, 15:31