Montag, 9. Januar 2006

Der Schalkragen ist angenäht!

paula

Wochenlang habe ich die Fertigstellung dieser Jacke vor mir hergeschoben. Sie war eigentlich fertig, nur der große Schalkragen, der separat gestrickt wurde, wartete noch darauf, angenäht zu werden. Die einzige Art, zwei Strickstücke aneinander zu nähen, die ich halbwegs beherrsche, ist der Matratzenstich. Meine Befürchtung war, dass man dabei die Naht sehen würde, da der Kragen umgeschlagen wird. Und auf der linken Seite zu nähen, erschien mir zu schwierig. Ich habe also lange hin und her überlegt, meine Oma gefragt und schließlich deren Rat befolgt, nämlich im Nacken angefangen (mit Matratzenstich) und dann die Seiten von unten nach oben angenäht. Und vorher brav die Maschen gezählt. Das hätte ich besser gleich getan, dann wäre mir nämlich aufgefallen, wie gut die Anleitung von Debbie Bliss ist. Es sind genauso viele Maschen am Rand der Jacke wie am Kragen - es war fast ein Kinderspiel. Auf den Fotos unten zu sehen ist der Kragen von innen und an der Seite. Meine Befürchtungen waren übrigens umsonst, man sieht die Nahtkanten nicht, wenn man die Jacke trägt.

paula-detail-kragen

paula-detail-seite

Noch ein paar Bermerkungen: Die Anleitung stammt aus dem Buch "Alpaca Silk". Verwendet habe ich genau dieses Garn in Graugrün / # 06. Es ist ganz weich und verstrickt sich sehr schön, ich habe aber leider Zweifel bezüglich der Haltbarkeit dieser Pracht. Die frisch-gestrickt-Optik ist jedenfalls schon fast verschwunden. Obwohl die Jacke im Wesentlichen glatt rechts gestrickt ist, ist sie sehr warm und schwer, ein Pullover aus dem gleichen Material wäre für mich zuviel des Guten (aber dafür gibt es ja Alpaca Silk DK). Also eher etwas für draußen oder für notorische Frostbeulen. Gestrickt habe ich übrigens die größte Größe (102 cm Brustumfang), was leider einen Tick zu groß für mich ist, gerade die Ärmel sind trotz genau eingehaltener Maschenprobe etwas zu weit und zu lang, ich kann sie locker umkrempeln, wie auf dem Bild zu sehen. Würde ich die Jacke noch einmal stricken, würde ich also eine kleinere Größe wählen, die Ärmel etwas kürzer und enger machen, die seitlichen Abnahmen anders gerichtet stricken und die Maschen nicht verdrehen :-)

Vor der endgültigen Fertigstellung mussten natürlich noch Fäden vernäht werden. Bei 18 Garnknäueln und sechs Strickteilen war das sehr viel und hat in jedem Fall länger gedauert als den Kragen anzunähen.

Was das Ribbelmonster anlockte.

Ich bin leider keine begnadete Strickerin. Man merkt es vielleicht schon daran, dass es hier mehr Einträge über Sachen gibt, die ich gern stricken möchte, als Berichte über Dinge, die ich tatsächlich gestrickt habe. Als Erklärung könnte ich anbieten, dass ich nur wenig Zeit habe und zudem sehr langsam stricke. Das ist aber nicht alles. In den letzten Wochen habe ich nämlich drei angefangene Pullover wieder aufgetrennt. Und „angefangen“ heißt hierbei, dass mindestens das Rückenteil fertig war und ich dementsprechend schon recht lange daran gearbeitet hatte :-( Der Grund dafür ist, dass ich verkehrt gestrickt habe. Und zwar habe ich die linken Maschen verdreht, die rechten aber normal gestrickt. Das sah im Ergebnis dann so aus:



Mir ist natürlich aufgefallen, dass mein Strickbild irgendwie seltsam und anders als in meinen Strickbüchern aussah. Ich habe das darauf geschoben, dass ich nicht gleichmäßig genug stricke und sich das mit etwas Übung geben würde. Irgendwann, während ich einen kleinen Beutel aus Baumwolle gestrickt habe, war mir plötzlich klar, dass ich etwas grundlegend falsch mache. Ich habe also die Schritt-für-Schritt Abbildungen in einem meiner Bücher mit meinen Maschen verglichen und dann hatte ich das Aha-Erlebnis. Die linken Maschen waren also schuld. Ich habe versucht, sie korrekt zu stricken, aber das fiel mir so schwer, dass ich lieber die rechten Maschen durch den hinteren Maschenteil gestrickt habe. (Und ich habe mich immer gewundert, warum linke Maschen so unbeliebt sind. So wie ich gestrickt habe, waren nämlich die rechten unangenehm …) Zu dem Zeitpunkt dieser tollen Erkenntnis waren bereits mehrere Projekte begonnen, darunter die besagten drei Pullover, die dem Ribbelmonster zum Opfer fielen. Bei zwei weiteren habe ich mich dazu durchgerungen, sie im alten Stil zu beenden, was wirklich kein Spaß ist, wenn man weiß, wie es einfacher und schöner ginge.

Der Ausschnitt oben gehört übrigens zu dieser Jacke:

plum

Das ist Plum aus dem Debbie Bliss Buch „Number Seven“, gestrickt in ihrem Cashmerino Superchunky in Grün / #17. Das Rückenteil und die beiden Vorderteile werden in einem Stück zusammen gestrickt, die Rundungen vorn mit verkürzten Reihen gearbeitet. Für den Kragen werden dann noch die separat gestrickten Ärmel dazu genommen. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass kaum Nähte zu schließen sind und dadurch auftragende Nahtkanten vermieden werden. Die Anleitung war auch für mich als Anfänger jederzeit verständlich und einfach nachzuarbeiten, das Stricken hat außerdem richtig Spaß gemacht – und mit dem dicken Garn sieht man natürlich schnell Erfolge. Ein kleiner Minuspunkt, zumindest bei mir, ist die Passform. Die Jacke ist mit 800g recht schwer und neigt dazu, von den Schultern nach hinten zu rutschen. Ähnlich konstruierte Modelle gibt es von Debbie Bliss übrigens auch in ihren Büchern „Cotton Angora“ (Jess) und „Simply Soft“ (Unstructured Coat).

Und hier noch ein Detail vom seitlichen "Saum" der Jacke, einmal außen und einmal innen.

plum-detail-aussen

plum-detail-innen

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